Liebe Schülerinnen und Schüler,
in Bremerhaven gibt es ist gibt bis jetzt nur wenig bekannte Corona-Infektionen und keine Todesfälle wegen des Virus. Ob das so ist, weil sich viele an die Vorgaben halten? Wir wissen es nicht. Aber es kann gut sein.
Vielleicht habt ihr zuhause die Nordsee-Zeitung oder ihr guckt manchmal bei Nord24? Dort konntet ihr lesen, dass für Mai eine schrittweise Öffnung der Schulen geplant wird. Schrittweise, weil immer noch besondere Vorsicht nötig ist – auch bei uns.
Aber was bedeutet schrittweise eigentlich? Genau kann das im Moment noch niemand sagen. Denn es ist gar nicht so leicht wie es erstmal klingt. Wir müssen ja sicherstellen, dass wir die Abstandsregeln (und anderes auch) weiter einhalten. Erinnert euch kurz an eine Klassenstunde, an GL, NW oder an irgendein anderes Fach. 2 Meter Abstand im Raum? Wie wären die Plätze verteilt? Als Tischgruppe? Wohl nicht. Nebeneinander? Auch nicht. Alle an Einzeltischen? Das wäre schon sehr anders als sonst an der Paula. Und wohl auch nur in der Aula möglich. Vielleicht noch in der Mensa. Aber sonst? Manche Räume sind groß, aber trotzdem nicht groß genug. Eine ganze Klasse in einem Raum, das passt also nicht. Wie wäre es mit Halbgruppen? Ihr kennt das aus WAT im Haus der Kindheit. Da lassen sich sicherlich Lösungen finden.
Nach 2 Stunden Unterricht ist Pause. Erinnert euch kurz: Am Anfang oder am Ende der Pause im Treppenhaus… 2 Meter Abstand? Wie kann das gelingen? Mit allen anderen Klassen absprechen, wer in welcher Reihenfolge rausgeht? Dann zügig jeder einzeln? Kann man machen. Aber nochmal kurz zurück, um etwas Vergessenes zu holen? Das geht so einfach dann nicht. Es ist also auch schon beim Rausgehen viel Disziplin gefordert. Und dann? Endlich in der Pause! Ein bisschen rumlaufen, in der Sonne sitzen, Fußballspielen… Halt, da war doch was. Auch hier Abstand! Nicht alles wird gleich gut möglich sein, aber einiges wird gelingen.
Schrittweise heißt also es bleibt anders als „früher“. Anders, denn es ist mehr Achtsamkeit nötig und mehr Disziplin. Auch von denjenigen, die selbst gesund und fit sind. Warum das so ist? Weil niemand wissen kann, ob alle anderen auch gesund und fit sind. Oder deren Geschwister oder Eltern. Vielleicht versorgen sie kranke Angehörige, Nachbarn oder Freunde. Wir alle tragen Verantwortung, jede und jeder für sich und auch für andere – mehr als je zuvor. Das muss ja nicht schlecht sein!
Ich freue mich, wenn wir wieder erste Gruppen von euch im Haus haben. Aber es bereitet mir auch Sorgen, denn wir müssen auch von euch ein Verhalten erwarten, das nicht leicht werden wird. Wir bereiten uns auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebs vor, Vieles ist aber noch ungeklärt. Wir sind eine Schule, die dafür einsteht, dass jeder verschieden sein darf. So verschieden müssen daher auch unsere Lösungen sein. Ich bin guter Dinge, dass wir wie immer gemeinsam Wege finden werden.
Habt ein schönes Wochenende und herzliche Grüße
Kathrin Gebhardt
(Schulleitungsteam)