Seit mittlerweile vielen Jahren sind die Schulführer:innen ein fester Bestandteil unserer Schule. Egal welche Gäste zu Besuch sind, ob Viertklässler aus anderen Bremerhavener Schulen oder die Jury des Deutschen Schulpreises aus Berlin, unsere Schulführer geben gerne ihr Wissen über unsere Schule weiter.
Mittlerweile hat das Projekt auch die Aufmerksamkeit der Universität auf sich gezogen. Anfang Januar haben sich 4 Schulführer:innen aus den Lernjahren 3-5 an einem studentischen Forschungsprojekt der Universität Bremen beteiligt, welches den Einfluss von schulischen Partizipationsmöglichkeiten auf den Sozialisationsprozess von Schüler:innen untersucht hat. Hierbei gaben sie in jeweils knapp 20-minütigen Interviews bereitwillig Auskunft über ihre Rolle und Aufgaben als Schulführer:in.
„Ich habe im Rahmen einer Veranstaltung des Schulamtes im letzten Jahr selbst eine Schulführung bekommen und war von dem Konzept sehr begeistert, als dann die Aufgabe der Universität kam, sich forschend mit Sozialisation zu beschäftigen, habe ich sofort daran zurückgedacht“, sagt Kilian Meinert, der Lehramt für Englisch und Politik-Arbeit-Wirtschaft studiert und das Projekt mit den Schüler:innen durchgeführt hat.
Und das Ergebnis? Schulführer:in zu sein hat verschiedenste Vorteile. Das Fördern von Selbstsicherheit und Verantwortungsbewusstsein steht dabei an erster Stelle „schließlich haben wir ja auch einen Schlüssel, den wir auch lieber nicht verlieren sollten“, erklärt Chiara aus Lernjahr 4. Lias aus Lernjahr 3 betont außerdem die Wichtigkeit von Absprachen und Teamfähigkeit zwischen den Schulführer:innen, die in wechselnden Teams agieren und sich immer wieder auf ihre Kolleg:innen und Gäste einstellen müssen. Doch nicht nur für die persönliche Entwicklung ergeben sich durch die Tätigkeit als Schulführer:in Vorteile, auch die Bindung zur Schule wird gestärkt, berichten die Schülerinnen übereinstimmend. Ilyas (Lernjahr 5) meint „das Vertrauen der Schule ist schon etwas Besonderes“ und lobt wie viel den Schulführer:innen vonseiten der Schule zugetraut wird.
„Solche Einblicke zu bekommen ist erstens sehr interessant für das Projekt und zweitens hat man im Rahmen des Studiums nur selten die Möglichkeit so ausführlich und spezifisch mit Schülerinnen in Kontakt zu treten, das macht das Ganze umso wertvoller. Ich danke der Schule sehr für diese Möglichkeit“, zeigt sich Kilian Meinert zufrieden mit den Ergebnissen der Untersuchung. Abschließend fragt er die Schulführer:innen, ob sie sich vorstellen könnten bis zum Ende ihrer Zeit an der „Paula“ weiter in dieser Rolle tätig zu sein. „Ja, auf jeden Fall“, lautet die einstimmige Antwort. Was für eine Frage…
Text: Kilian Meinert, Student an der Universität Bremen und Stipendiat des Bremerhavener Lehramtsstipendiums