Tage des offenen Ausbildungsbetriebs bringen junge Bewerber und Unternehmen zusammen
Tom Streubel wollte schon immer Handwerker werden. „Draußen sein und am Ende des Arbeitstages sehen, was man geschafft hat. Das ist genau das Richtige für mich“, weiß der 15-Jährige ganz genau. Doch welcher Handwerksberuf ist der richtige – und wie findet man ein Unternehmen, das einen freien Ausbildungsplatz anbietet? Antworten auf diese Fragen bekommen Schülerinnen und Schüler aus Bremerhaven unter anderem bei den Tagen des offenen Ausbildungsbetriebs.
Bereits zum zweiten Mal bieten Bremerhavener Ausbildungsbetriebe in Kooperation mit der Handwerkskammer Bremen, der IHK Bremerhaven, der Agentur für Arbeit und vier Bremerhavener Schulen Jugendlichen aus den Abschlussklassen die Chance an, das Arbeitsleben hautnah kennen zu lernen und Kontakte zu potenziellen Ausbildungsbetrieben zu knüpfen.
Regina Falke vom Projekt „Passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen“ der Handwerkskammer freut sich über die gute Resonanz auf ihre Initiative: „Im vergangenen Jahr waren die Tage des offenen Ausbildungsbetriebs noch ein Modellprojekt. In diesem Jahr sind bereits 31 Unternehmen und vier Schulen dabei.“ Ziel der Aktion sei es, Ausbildungsbetriebe und Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, zusammenzubringen. „Wir möchten den Schülern die zusätzliche Chance geben, nicht nur eine Bewerbung in einem Betrieb abzugeben, sondern vorher dort auch ein bis zwei Tage mitarbeiten zu können. Dadurch ergibt sich im Idealfall die Möglichkeit zu einem längeren Praktikum, bei dem sich die Jugendlichen dann endgültig für einen Ausbildungsplatz empfehlen können“, so Falke.
Frank Buß, stellvertretender Schulleiter der Paula-Modersohn-Schule, ist von dem Projekt überzeugt. „Die Schüler sehen darin eine echte Chance“. Projekte wie die Tage der offenen Ausbildungsbetriebe und die Berufsorientierung im Haus des Handwerks trügen auch dazu bei, dass wieder mehr Jugendliche direkt eine Ausbildung anstrebten statt immer länger zur Schule zu gehen.
Das kommt für Tom Streubel nicht infrage. Für die zwei Schnuppertage im Arbeitsleben hat er sich die Bremerhavener Innungs-Dachdeckerei Dathe & Co. ausgesucht. Durch die Praxiserfahrung und die nette Aufnahme durch die Mitarbeiter fühlt er sich in seiner Berufswahl bestätigt. „Mein Wunschberuf steht fest: Dachdecker.“
