Interview mit Svea

Svea besucht zur Zeit die Klasse Blau B im Haus der Kindheit und befindet sich im 2. Lernjahr.

Woran merkst du, dass die „Neue Paula“ eine inklusive Schule ist?
Inklusion bedeutet für mich, dass man mit Menschen arbeitet/lernt, die eine Einschränkung haben, aber auch lernt, wie man mit ihnen klar kommt. An den neuen Räumlichkeiten, die zur „Neuen Paula“ gehören (Bewegungsraum, Ruheraum, Selbstlernzentrum) merkt man ebenfalls, dass die Paula inklusiv ist, da dort alle Kinder die Möglichkeiten haben zu lernen.

Kann man mit so viel unterschiedlichen Kindern in einer Klasse eigentlich gut lernen?
Ja, ich finde, man kann gut lernen, wenn man sich auf seine Sachen konzentriert.

Lernt ihr alle das Gleiche? Müssen sich leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler in so einer Schule eigentlich anstrengen?
Es kommt auf das Fach an…im Kompetenzraster lernt jeder ein eigenes Thema auf eigenem Schwierigkeitsgrad. Richtig doll anstrengen muss ich mich nicht, ich mach so viel ich kann.

Müssen sich leistungsstärkere Kinder an der „Neuen Paula“ immer um diejenigen kümmern, denen das Lernen schwer fällt?
Nein! Dass man den Klassenkameraden aus dem näheren Umfeld mal hilft, ist eher eine Selbstverständlichkeit, immer muss ich nicht helfen, nur ab und an.

Ist das nicht sehr anstrengend, wenn man mit Kindern aus unterschiedlichen Lernjahren zusammenarbeiten muss?
Nein, es ist nicht anstrengend, im Gegenteil. Man kann seinen Klassen-kameraden aus dem höheren Jahrgang Fragen stellen, wenn man nicht weiter weiß, das finde ich sehr positiv.

Schreibst du Klassenarbeiten?
Ja und zwar in den Stunden (Kompaktkurse), wo wir nur mit den Kindern aus unserem Lernjahr zusammen Unterricht haben. Dieser Unterricht findet in Deutsch, Mathe und Englisch statt. Hier haben wir Frontalunterricht und schreiben regelmäßig Klassenarbeiten.

Manchmal hört man, dass die Kinder an der „Neuen Paula“ alles alleine lernen müssen. Bekommst du eigentlich Hilfe von den Lehrerinnen und Lehrern?
Alles alleine lernen müssen wir nicht. Im Kompaktkurs haben wir ganz „normalen“ Unterricht. Im Kompetenzraster müssen wir auch nicht alles alleine lernen, da wir bei Fragen jederzeit die Lehrer fragen dürfen.

Kinder lernen unterschiedlich schnell. Kann man da überhaupt gemeinsam lernen?
Im Kompetenzraster kann man sich gegenseitig helfen, ein Thema zu verstehen. Beispielsweise in Englisch sind viele Kinder aus dem Lernjahr 2, die in etwa das gleiche Thema bearbeiten, da kann man super zusammenarbeiten.

Was sollten deiner Meinung nach andere Leute über die „Neue Paula“ erfahren?
Ich finde es wichtig, dass andere Leute erfahren, dass es überhaupt nicht schlimm ist, mit Kindern in einer Klasse zu sein, die eine Einschränkung haben, da jeder anders ist.
Des Weiteren ist es gut, etwas selbst zu erlernen, also selbstständig zu arbeiten. Das Konzept mit dem Kompetenzraster und den Kompaktkursen ist nicht so kompliziert, wie es aussieht. Für uns Kinder zumindest nicht.

Du bist in den „Talentpool“ der Paula aufgenommen worden. Was bedeutet das?
Der Talentpool ist eine Gruppe von Schülern, die schnell lernen. Sie haben die Chance (wenn alles gut läuft),ein Lernjahr zu überspringen. Das heißt aber nicht, dass man automatisch ein Lernjahr überspringt, nur weil man im Talentpool ist. Dafür muss man einiges tun.

Hast du überhaupt noch Freizeit oder musst du immer für die Schule lernen?
Ja, ich habe Freizeit. Ich spiele ein Instrument, bin im Chor und mache Sport. Richtig viel zusätzlich zu Hause lernen tue ich nicht. Nur die Hausaufgaben und für Arbeiten üben, aber das ist ja normal.